zwischen überall und irgendwo...
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Spiel 2001
19.09.2001 - 20:45 h
Highbury Park (abgerissen)
Champions Legaue Gruppenphase
FC Arsenal London - FC Schalke 04
Zuschauer: 36.000 (ausverkauft) - 14 Grad trocken - Busfahrt im Konvoi (siehe Bericht)
Drei BLUE OILERS (since 2001) aus Emlichheim (Heinrich, Chapter NOH Steffan & Jockel) wollten sich das erste Champions-League Spiel der Königsblauen auf fremden Boden nicht entgehen lassen. Also buchte man über den Fan-Club-Verband drei Plätze für den Buskonvoi auf die Insel.
Nachdem man sich zunächst das „hochklassige“ Champions-Spiel der Bauern gegen Prag (0-0) zusammen in unserem Vereinslokal et Möppken Emlichheim anschaute, startete man dann gut gelaunt gegen 22.15 Uhr in Richtung Ruhrpott. Mit der geplanten Abfahrtszeit in GE um 00.30 h hatte man eigentlich ein vernünftiges Zeitfenster.
Wie immer herrschte auf der A 31 normalerweise wenig Verkehr, so dass man pünktlich in Gelsenkirchen ankommen dürfte. Normalerweise......, kurz hinter Ochtrup ….........erhellten blaue Lichter die Nacht:
Verkehrsunfall, Vollsperrung - drei Autos Totalschaden, wie geht so was bei Nacht auf der A 31 ? Man stand nun fast direkt hinter der Unfallstelle. Ein Passieren war nicht möglich. Umdrehen auch nicht.
Man hoffte auf einen nur kurzen Zwischenstopp um noch pünktlich in GE anzukommen. . Ebenfalls bei uns stand ein PKW mit drei weiteren Schalkern aus Augustfehn (Ostfriesland-Mitte) , die den gleichen Weg einschlugen. Diese hatten sich kurz vorher noch drei Frikadellen auf einen Parkplatz eingeschmissen, sonst wären die Jungs wohl vor dem Unfall durch gewesen. Man hackte natürlich auf den Dicksten herum, der diese Pause vorschlug.
Nach etwa einer Stunde, in der außer des wichtigen Abtransportes der Verletzten nichts geschah, stieg natürlich die Nervosität.
Mittlerweile hatte man schon per Handy (was wären wir doch ohne diese kleinen Wunder der Technik) mit dem Dachverband Kontakt aufgenommen.
Natürlich war uns klar, dass die 51 Busse nicht auf uns warten würden (wie heißt es immer:
Auf Einzelschicksale kann keine Rücksicht genommen werden). Man teilte uns jedoch mit, man wird eine Lösung finden.
Nach gut einer Stunde war dann Jockel in seiner Pflicht, langsam was vorne an der Unfallstelle etwas zu bewegen, vor allem, als die Feuerwehr mitteilte, das ganze könnte noch Stunden dauern.
Zunächst nahm Jockel dann Kontakt mit dem Sheriff der Stadt Ochtrup auf, der gut gelaunt an seine Nachtdienstzulage dachte und einem Glimmstengel nach dem anderen durchzog.
Dieser war jedoch nach Ankunft nicht mehr originär zuständig und verwies auf die beiden Kollegen von Autobahnpolizei aus Recklinghausen.
Zunächst wollte man Kontakt mit dem Einsatzführer aufnehmen, dieser hatte jedoch wenig Verständnis und war vertieft in seine Arbeit. Sein kurzer Wortlaut: „Alles braucht seine Zeit“.... bedeutete, hier ist nichts zu holen. Nachdem dann plötzlich ein stinkender Viehtransporter der direkt vorne stand, durchfahren konnte, witterte man seine Chance.
Und dann ….......als, wie aus dem Nichts ein Gekicher, gehörend zu einer blonden, durchaus attraktiven Polizistin mitten von fröhlichen Feuerwehrleuten, auftauchte, sagte Jockel JETZT ODER NIE !!!.
Mit seinem ganzen Charme eines Kollegen und Komplimenten für diese tolle Arbeit und der Aussicht einer Flasche Sekt (die man rüberschicken wollte) konnte man das Herz dieser Frau erweichen und sie sagte "na gut wenn ihr wollt, fahrt durch, aber schnell, sonst meckert der Alte!". Hier scheint wohl der Vorgesetzte gemeint gewesen zu sein.
Bevor ihr Chief etwas von diesem „Abkommen“ mitbekam, wurde kurz die Strategie mit den Ostfriesen (Frikadellen-Esser) besprochen. Mit der Anordnung kein Licht anzuschalten und das es natürlich kein Zurück gibt, fuhr man dann an den vorstehenden PKW vorbei. Bevor diese überhaupt merkten was los war, hatte man unter den Schalke, Schalke Rufen der Feuerwehrleute die Unfallstelle durchfahren.
Vielen Dank hier noch einmal an die örtliche Feuerwehr und der netten Polizistin aus Recklinghausen. (P.S. das Fläschchen ist bereits eingepackt worden).
Der bereits losgefahrene Buskonvoi wurde gleich hinter Duisburg eingeholt. Also reite man sich in die Schlange ein und wartete auf weitere Anweisungen seitens des Dachverbandes.
Aufgrund irgendwelcher Vorschriften, durfte der Konvoi bzw. einzelne Busse erst in Gent anhalten. Um jedoch nicht die ganze Strecke mit dem PKW fahren zu müssen, erklärte sich der Dachverband bereit, uns Nachzügler mit dem Info-Mobil aufzunehmen. Dieses geschah dann direkt hinter der holländischen Grenze in der Nähe von Venlo. Hier wurde dann unser PKW abgestellt und man stieg in das Info-Mobil des SFCV.
Jetzt war man erst einmal erleichtert ; Heinrich (Fraise) schlief gleich ein und Jockel konnte endlich sein erstes Pils zischen. Für diese Aktion ein dickes Lob an den Fan-Club-Verband und vor allem an Arthur, der uns ja noch vom CL-Heimspiel gegen Athen (0-2) - kannte. Hier kam man ja zu spät zwecks Kartenabholung zu spät in die Geschäftsstelle. Mit den Worten: Ach Ihr schon wieder, wurden wir begrüßt.
Die weitere Fahrt (außer das Fraise öfters auf Arthurs Schoß fiel) verlief ohne Probleme.
Man bekam auf dem Parkplatz in Gent seine Plätze im Bus zugewiesen und musste natürlich Bericht erstatten, wo man denn so plötzlich herkam. Ansonsten kann man sagen, dass wir einen guten Bus erwischt hatten. Die ersten Bedenken gegen die Fans aus dem Osten der Republik (Grüße an die Halle/S. Ultras ! Ihr seid echt gut drauf!) wurden schnell zerstreut. Alle anderen haben sich gut benommen. Es gab keine Schreihälse oder Volltrunkene, so daß der eine oder andere sogar ein Nickerchen machen konnte. Für Barbier Heinrich Fraise natürlich überhaupt kein Problem.
Auf der Fähre in Calais trafen dann erstmals alle Schalker aufeinander. Auch Assi-Erich, dem Steffan vor vier Jahren in der Türkei (Uefa-Cup) seinen Koffer anvertrauen musste, (eigene tolle Geschichte) war mal wieder mit von der Partie. Die Stimmung hielt sich jedoch in Grenzen. Die Anstrengungen der Busfahrt und die zeitlich bedingte Müdigkeit (05.04 Uhr) steckte vielen in den Knochen.
Gegen 06.30 Uhr erreichte die Fähre dann Dover. Nach kurzer Wartezeit setzte sich dann der Konvoi in Richtung London fort. Gegen 09.30 Uhr erreichte man die Stadtgrenze Londons.
Das man nun dachte, das Schlimmste wäre überstanden, irrte gewaltig. Irgendwie fand unser Busfahrer (Hallo Schorschi, du bist der beste Busfahrer der Welt halte es mehrfach im Bus) nicht den direkten Weg zum Busparkplatz und so begann eine fast dreistündige Irrfahrt durch die verrückten Londoner Innenstadt. An fast jeder Kreuzung stand mindestens 2-3 Schalker Busse. Endlich am Treffpunkt (direkt im legendären Highbury Park) angelangt, stieg die Vorfreude doch enorm. Wegen des typisch englischen Wetters suchte man den erstbesten Pub auf, um sich ein wenig für den Tag zu stärken. Nach einem schrecklichen Kaffee (Steffan zog vernünftiger Weise ein englisches Bier vor) stattete man dem ARSENAL-Fanshop noch einen kleinen Besuch ab und man fuhr mit der UNDERGROUND zum Picadilly-Circus. Nach kurzen Fahrkarten-Nachlösen unseres erwischten Schwarzfahrers Steffans wurde zunächst fürstlich geschlemmt. Und wie es sich für jede Fußballfahrt gehört , natürlich im Gourmettempel schlechthin: Burger King!
Der kulturelle Aspekt wurde auch nicht vernachlässigt, man besichtigte einige kleinere und größere Gebäude (Buckingham Palast, Traffalager Spuare, Tower Brigde). Natürlich wurde auch aus einem Internet-Cafe noch eine Mail an die daheimgebliebenen Oilers gesandt.
(Gästebucheintrag vom 19.09.2001)
Im Laufe des Nachmittages begab man sich dann auf den Weg in Richtung HIGHBURY PARK. Das Stadion liegt mitten eines Wohngebietes und ist als solches eigentlich von außen auch nicht zu erkennen. Es ist geplant bald ein größeres Stadion zu bauen. Der Eingang zu unseren Blöcken befand sich quasi im Hinterhof. Nach und nach trudelten die blauweißen Anhänger ein und man wartete auf den Einlass in den Ground. Dieser Einlass erwies sich jedoch sehr schwierig. Es gab nur ein Eingangstor für 3000 Schalker. Und am Anfang wurden tatsächlich immer nur zwei Fans kontrolliert und durchgelassen. Dieses führte zu einer leicht gereizten Atmosphäre. Aber wahrscheinlich hat die Polizei rund um HIGHBURY noch nie so viele Gästefans erlebt und war schlicht überfordert( Die konnten froh sein, dass wir nicht aus Rotterdam kamen). Aber auch Engländer lernen (wenn auch langsam) dazu und so wurde der Ordnungsdienst verdreifacht. Respekt verschafften uns jedoch die schwarzen Stöcke und die riesigen Pferde. Einige von uns konnten es leibhaftig spüren.
Um 20.00 Uhr betraten dann die ersten Oilers seit der Gründung ein englisches Stadion (Steffan hatte ja schon EM-Erfahrung). Von englischen Fans war zu diesem Zeitpunkt noch nichts sehen bzw. zu hören . Das Stadion ist schon alt, aber typisch englisch. Natürlich ist es mit unserer ARENA nicht zu vergleichen. Man hatte eine gute Sicht auf das Spielfeld und war ziemlich nah dran am Geschehen. Lediglich eine kleine Bude zwecks Verpflegung war offen. Die Stimmung war prächtig. Selbst der erfahrene Stadionhopper Steffan (von Emspower Rheine zu uns gestoßen) war von dem stimmgewaltigen Support überrascht. Es wurden wirklich die kompletten 90 Minuten gesungen, was die Stimmbänder hergaben. Von Seiten der Arsenal Fans war wenig zu hören. Natürlich gab es nach den Toren die üblichen Arsenal, Arsenal Gesänge. Die Antwort unsererseits, auch nach dem 0-2, ließ nicht lange auf sich warten. Und das auch wir Schalker You ll never walk alone aus ganzen Herzen singen können, haben die Arsenal-Fans bis heute wohl noch nicht verkraftet. Was das angeht, gingen die Punkte für den Support klar an uns. Von den GUNNERS hatten wir mehr erwartet.
Das einzige, was die Engländer sonst noch konnten, war die 5-1 Geste mit den Fingern, bezogen auf ein Länderspiel. . Was ein Länderspiel allerdings mit einem Champions-Spiel zu tun hat, bleibt uns ein Rätsel. Aber da sie ja sonst kaum Erfolg (Wembley 1966 ist ja schon so lange her und Arsenal reißt ja international auch nichts) , wollen wir denen die Freude lassen.
Das Spiel hatte richtig Klasse. Es ging munter zur Sache und es gab Torchancen auf beiden Seiten. Die Schalker Mannschaft war im Vergleich zu den Spielen davor nicht wiederzuerkennen und gab ihr Bestes. Leider wurde der Kampfgeist mit dieser 2-3 Niederlage (Tore van Hogdalen, Mpenza) nicht belohnt. Aber die Mannschaft hat wirklich alles gegeben und hätte einen Punkt verdient gehabt.
So machte man sich gegen 23.00 Uhr, zwar enttäuscht aber mit erhobenen Haupt wieder auf den Weg in die Heimat. Auf dem Fußmarsch zurück in den Park wurde noch so manches Liedgut von sich gegeben. Man verpasste noch die letzte Fähre des Tages um einige Minuten und gönnte sich eine vierstündige Verschnaufpause, bevor es um 05.00 Uhr weiterging in Richtung Calais. Die Rückfahrt gestaltete sich dann doch ganz angenehm. Man unterhielt sich gepflegt mit den Jungs aus Halle und lauschte so mancher Groundhopper-Geschichte. Ganze Fotobände hatten die Jungs dabei. Von der zweiten polnischen Liga über Österreich , Tschechien ,Jugoslawien und anderen Ländern sind die Jungs wirklich schon weit herumgekommen. Groundhopper, wie man sie sich vorstellen muss. Kurz vor der deutschen Grenze stiegen wir dann unter dem Winken unserer „neuen Freunde“ aus dem Bus und fuhren dann wieder in die beschauliche Grafschaft.
Trotz aller Anstrengungen und der schmerzlichen Niederlage war die Fahrt ein Highlight für jeden Oiler. Und es hat sich wieder gezeigt, dass nur ein Verein die besten Fans der Welt hat: SCHALKE 04.
Heinrich Fraise (wo kann dieser Mensch eigentlich nicht schlafen), Steffan und Jockel
Dieser Support-Bericht entstand bereits im Jahre 2001 wurde durch Steffan & Jockel verfasst.
Mittlerweile bin ich (der Jockel) nach Lingen verzogen und habe den Fanclub Schlamacco Lingen Ost (2005) mitgegründet. Steffan hat sich Blue Royal Lingen angeschlossen. Unser Friseur Fraise schneidet weiterhin den Blue Oilers in Emlichheim die Haare. 2010 (Chelsea) und 2012 (wieder Arsenal) war man ja wieder mit Schalke in London. Aber zu gerne denkt man doch an den ersten „Schalke London-Trip“ zurück.
weitere Bilder folgen - hängen noch im Keller
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